Rissüberwachung einer Brücke in Bonn


Realisierung einer digitalen, sensorgestützten und proaktiven Online-Überwachung (IoT) von Rissen einer Brücke in Bonn.

Überwachung einer Brücke in Bonn mit Hilfe von neuartigen Sensoren

Die Herausforderung

Im Jahr 2019 wurden nach einem Hochwasser an einem Brückenbauwerk in Bonn Risse im Bauwerk entdeckt, die die strukturelle Integrität gefährdeten. Angesichts der langfristigen Planung für einen kompletten Ersatz des Bauwerks, der voraussichtlich bis 2026 abgeschlossen sein wird, standen die Verantwortlichen vor der Herausforderung, die Sicherheit des Bauwerks bis dahin sicherzustellen. Eine schnelle und effektive Lösung war erforderlich, um mögliche Gefahren durch fortschreitende Rissbildung zu minimieren und die Verkehrssicherheit aufrechtzuerhalten.

Die Lösung

Um die strukturelle Sicherheit der Brücke bis zur Erneuerung zu gewährleisten, wurde eine temporäre Monitoringlösung implementiert. Das System bestand aus einem solarbetriebenen Gateway, das mit zwei kabelgebundenen Wegaufnehmern ausgestattet war, die kontinuierlich die Breiten der beiden zu überwachenden Risse messen. Diese Lösung bot nicht nur eine kosteneffiziente Überwachung, sondern auch eine zuverlässige Möglichkeit zur Alarmierung bei kritischen Veränderungen der Rissbreiten.

Die Kabelverbindung zwischen den Wegaufnehmern und dem Gateway betrug 5 Meter, wobei bis zu 25 Meter möglich gewesen wären, falls eine größere Flexibilität erforderlich gewesen wäre. Die stündlich erfassten Messdaten wurden über NB-IoT-Technologie an die cloudbasierte Datenplattform von Infrasolute übermittelt, wo die Daten in Echtzeit ausgewertet und überwacht wurden. Neben der Überwachung der Rissbreiten wurde auch der Batteriestatus des Gateways überprüft. Eine proaktive Alarmierung war so eingerichtet, dass ein Hinweis gesendet wurde, wenn der Ladezustand unter 10 % sank.

Realisierte Ziele

Im Jahr 2024 führte eine erhöhte Belastung des Bauwerks dazu, dass die Grenzwerte für die Rissbreiten überschritten wurden. Dank der proaktiven Alarmierung konnte das zuständige Tiefbauamt unverzüglich reagieren. Innerhalb weniger Tage wurden geeignete Gegenmaßnahmen ergriffen, um die strukturelle Belastung der Brücke zu reduzieren und die Rissbildung zu stabilisieren.

Die getroffenen Maßnahmen erwiesen sich als erfolgreich. Durch die kontinuierliche Überwachung konnte genau nachverfolgt werden, dass die Belastungen auf die Brücke rückläufig waren. Die Rissbreitenstabilität verbesserte sich und es kam zu keiner weiteren Überschreitung der kritischen Grenzwerte. Dank der Überwachungslösung wurde nicht nur die Sicherheit der Brücke gewährleistet, sondern auch die Notwendigkeit von aufwändigen Notfallmaßnahmen vermieden.

Fazit

Die temporäre Monitoringlösung ermöglichte eine effiziente Überwachung der Brückenrisse und eine schnelle Reaktion auf kritische Zustände. Durch die Kombination aus hochpräziser Sensortechnik, Solarstromversorgung und cloudbasiertem Datenmanagement konnte die Sicherheit des Bauwerks bis zur endgültigen Sanierung aufrechterhalten werden. Diese Case Study unterstreicht die Bedeutung von vorausschauendem Monitoring in der Infrastrukturüberwachung und zeigt, wie technologische Lösungen dazu beitragen können, Risiken frühzeitig zu erkennen und gezielt zu minimieren.

Benedikt Seuss

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Benedikt Seuss ist Ihr persönlicher Ansprechpartner und Berater im Themenbereich intelligente Betonbauwerke.
Benedikt Seuss
Founder & technical strategist